Wir gedenken unserer sechs Millionen Toten, die starben, als Wahn und Gewalt die Welt beherrschten und das Böse auf der Erde sein Unwesen trieb.
Wir gedenken derer, die wir kannten, und derer, von denen nicht einmal ihr Name übrig blieb.
Wir trauern um alles, das mit ihnen starb: Ihre Güte und ihre Weisheit, die die Welt hätten bewahren können, die so viele Wunden hätten heilen können.
Wir trauern um die Genialität und den Humor, die gestorben sind, um die Gelehrsamkeit und das Lachen, die verloren gingen.
Die Welt ist ärmer geworden. Unsere Herzen frieren, wenn wir an den Glanz denken, der hätte sein können.
Dankbar ehren wir ihr Beispiel von Anstand und Güte. Sie sind wie Kerzen, die aus der Dunkelheit jener Jahre leuchten. In ihrem Licht erkennen wir, was Güte ist – und was Bosheit.
Wir verneigen uns vor den Männern und Frauen, die nicht jüdisch waren und den Mut hatten, sich außerhalb des Mobs zu stellen und mit uns zu leiden. Auch sie sind Deine Zeugen, eine Quelle der Hoffnung, wenn wir verzweifeln.
Angesichts des Leids unseres Volkes beten wir: Mögen solche Zeiten niemals wiederkommen. Möge ihr Opfer nicht vergeblich sein. In unserem täglichen Kampf gegen Grausamkeit und Vorurteil, gegen Tyrannei und Verfolgung gibt ihr Angedenken gibt uns Kraft und leitet uns.
In Stille gedenken wir derer, die Seinen Namen geheiligt haben auf Erden.